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»Da ging Jesus selbst mit ihnen …«

Ein Ostermontagsgottesdienst.
Gern würden wir, wie jedes Jahr, zur Cyriaksruine wandern.
Das geht diesmal nicht.
Aber wir wandern trotzdem. Durchs Leben. Miteinander verbunden.
Und Jesus ist ja schon längst und immer dabei.
Gebt diesen Gottesdienst wieder gern weiter.

»Da ging Jesus selbst mit ihnen …«

Ein Gottesdienst zum Ostermontag

aus Camburg, aus dem Wald

und von der Cyriaksruine,

zum 13.4.2020 online gepostet

und gehalten für alle Gemeinden

 

I. In der Stadt

 

Votum und Begrüßung

Im Namen des Vaters und des Sohnes

und das Heiligen Geistes. Amen.

 

Jesus Christus spricht:

»Ich war tot.

Und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit

und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.«

 

Seid willkommen

zu unserem Ostermontagsgottesdienst.

Ich feiere ihn mit großer Osterfreude.

Jesus sagt:

»Ich lebe, und ihr sollt auch leben«.

 

Und ich feiere ihn mit Euch

auch mit einem sehr traurigen Herzen.

 

Denn jetzt wären wir gerne alle hier.

Oder viele von uns –

würden gern zur Cyriaksruine laufen,

die Geschichte hören,

miteinander singen und beten.

 

Heute gehe ich den Weg stellvertretend für Euch.

Kommt mit!

 

II. Vor dem Wald

 

Psalmgebet

Der Herr ist auferstanden, Halleluja.

Er ist wahrhaftig auferstanden,

Halleluja, Halleluja!

 

Man singt mit Freuden vom Sieg

in den Hütten der Gerechten,

die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Die Rechte des HERRN ist erhöhet,

die Rechte des HERRN behält den Sieg!
Ich werde nicht sterben, sondern leben

und des HERRN Werke verkündigen.

Dies ist der Tag, den der HERR macht!

Laßt uns freuen und fröhlich an ihm sein!

 

Der Herr ist auferstanden, Halleluja.

Er ist wahrhaftig auferstanden,

Halleluja, Halleluja!

 

Der Friede des Herrn

geleite uns +  auf unserm Weg.

 

III. Im Wald

 

Lesung

Und siehe, zwei von den Jüngern

gingen an demselben Tage in ein Dorf,

das war von Jerusalem

etwa zwei Wegstunden entfernt;

dessen Name ist Emmaus.

Und sie redeten miteinander

von allen diesen Geschichten.

 

Und es geschah, als sie so redeten

und sich miteinander besprachen,

da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen.

Aber ihre Augen wurden gehalten,

daß sie ihn nicht erkannten.

 

Er sprach aber zu ihnen:

Was sind das für Dinge,

die ihr miteinander verhandelt unterwegs

und seid traurig?

 

Da blieben sie stehen.

Und der eine, mit Namen Kleopas,

antwortete und sprach zu ihm:

Bist du der Einzige

unter den Fremdlingen in Jerusalem,

der nicht weiß,

was in diesen Tagen dort geschehen ist?

Und er sprach zu ihnen: Was denn?

Sie aber sprachen zu ihm:

Das mit Jesus von Nazareth,

der war ein Prophet,

mächtig in Taten und Worten

vor Gott und allem Volk;

wie ihn unsre Hohenpriester und Oberen

zum Tode überantwortet und gekreuzigt haben.

Wir aber hofften, er sei es,

der Israel erlösen würde.

Und über das alles ist heute der dritte Tag,

daß das geschehen ist.

Auch haben uns erschreckt

einige Frauen aus unserer Mitte,

die sind früh bei dem Grab gewesen,

haben seinen Leib nicht gefunden,

kommen und sagen,

sie haben eine Erscheinung von Engeln gehabt,

die sagen, er lebe.

Und einige von uns gingen hin zum Grab

und fanden's so, wie die Frauen sagten;

aber ihn sahen sie nicht.

 

Da sprach Jesus zu ihnen:

O ihr Toren und trägen Herzens,

all dem zu glauben,

was die Propheten geredet haben!

Mußte nicht Christus dies alles leiden

und in seine Herrlichkeit eingehen?

 

Und er fing an bei Mose und allen Propheten

und legte ihnen aus,

was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war.

 

Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen.

Und er stellte sich, als wollte er weitergehen.

Und sie nötigten ihn und sprachen:

Bleibe bei uns; denn es will Abend werden

und der Tag hat sich geneigt.

Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben.

 

Und es geschah, als er mit ihnen zu Tische saß,

nahm er das Brot,

dankte und brach's und gab's ihnen.

Da wurden ihre Augen geöffnet

und sie erkannten ihn.

Und er verschwand vor ihren Augen.

 

Und sie sprachen untereinander:

Brannte nicht unser Herz in uns,

als er mit uns redete auf dem Wege

und uns die Schrift öffnete?

 

Und sie standen auf zu derselben Stunde,

kehrten zurück nach Jerusalem

und fanden die Elf versammelt

und die anderen, die bei ihnen waren;

die sprachen:

Der Herr ist wahrhaftig auferstanden

und Simon erschienen!

Und sie erzählten ihnen,

was auf dem Wege geschehen war

und wie er von ihnen erkannt wurde,

als er das Brot brach.

 

Der Friede des Herrn

geleite uns +  auf unserm Weg.

 

IV. Auf der Ruine

 

Gedanken zum Tag

»Aber ihre Augen wurden gehalten …«

 

Meine Augen werden heute gehalten,

davon, daß Ihr nicht dabei seid.

Daß ich hier allein stehe, nur mit der Kamerafrau.

 

Es sind schwierige Zeiten. Keine Frage.

Wir können uns nicht treffen, wie wir wollen.

 

Und vieles »hält unsere Augen«:
Die Sorgen um uns selber:

Bleiben wir gesund?

Die Sorgen um den Frieden in unserem Land:

Wo so viele jetzt schon wieder Lügen verbreiten.

Die Sorge um liebe Menschen,

die wir nicht besuchen können.

Die Sorge auch, was überhaupt werden wird –

wie es dann mal weitergeht.

 

»Aber ihre Augen werden gehalten« –

und unsre werden auch gehalten.

 

Aber glaubt mir eins:

Jesus ist die ganze Zeit dabei.

 

Er geht mit.

Selbst, wenn wir ihn nicht erkennen.

 

Es kommen diese Momente –

und es ist immer schon der Moment –

wo wir wissen:

Da brennt unser Herz.

 

Wie bei den Beiden, die da unterwegs waren.

 

Da brennt unser Herz,

weil Jesus in Wirklichkeit

immer, immer da ist.

 

Daß wir das merken –

daß unsere Augen nicht mehr gehalten werden –

daß wir das Osterlicht sehen –

und daß wir bald wieder zusammenkommen können –

das schenke uns Gott.

 

Vaterunser

Nun sind wir da.

Ostermontag auf der Cyriaksruine.

 

Fern voneinander sind wir.

Und doch verbunden – in ihm:

in unserm Herrn Jesus Christus.

 

Der lebt. Und wir sollen auch leben.

 

Laßt uns beten mit seinen Worten:

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

Sendung und Segen

So bleibt bewahrt in Gottes Frieden,

in Gottes Liebe, mit seinem Segen.

 

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir

und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich

und gebe dir Frieden.

Amen.

 

Lied: Christ ist erstanden (EG 99)

Christ ist erstanden von der Marter alle;

des solln wir alle froh sein,

Christ will unser Trost sein.

Kyrieleis.

Wär er nicht erstanden,

so wär die Welt vergangen;

seit daß er erstanden ist,

so lobn wir den Vater Jesu Christ'.

Kyrieleis.

Halleluja,
 Halleluja,
 Halleluja!

Des solln wir alle froh sein,

Christ will unser Trost sein.

Kyrieleis.

 

 

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Jutta Danzer (Montag, 13 April 2020 10:01)

    Danke für den schönen Osterspaziergang. Es ist immer eine Freude und sich von der Ruhe des Gottesdienstes verwohnen zu lassen.
    Eine gesegnetes und gesundes Osterfest für Sie Herr Pfarrer und ihre Familie
    Jutta Danzer