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»Meine Schafe hören meine Stimme«

Ein Gottesdienst von der Schafsweide am Sonntag »Quasimodogeniti«,

dem Sonntag vom Guten Hirten.

Heute kommt der Gottesdienst von der Schafsweide zwischen Tultewitz und Schieben.
Mit Schafen natürlich. Und mit Volker, Andreas und den Camburger Flötenkindern.
Und natürlich mit Jesus.

Leider war es sehr windig, da versteht man an manchen Stellen nicht alles gut.
Es war aber vieles so schön spontan, grade bei der gemeinsamen Predigt, daß wir es gelassen haben.
Sollte etwas nicht zu verstehen sein, könnt Ihr es ja unten im Text nachlesen.
Schaut zu, hört hin, feiert mit und gebt den Gottesdienst gern weiter.

»Meine Schafe hören meine Stimme«

Ein Gottesdienst von der Schafsweide in Tultewitz

zum Sonntag vom Guten Hirten – Misericordias Domini,

am 26.4.2020 online gepostet und gehalten für alle Gemeinden

 

Geläut der Tultewitzer Glocke

 

Votum und Begrüßung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.

Jesus Christus spricht:

»Ich bin der Gute Hirte.

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir,

und ich gebe ihnen das ewige Leben.«

 

Heute sind wir auf die Wiese gegangen.

Auf die grüne Aue zwischen Schieben und Tultewitz.

Zu den Schafen und zu Volker.

Heute feiern wir den Gottesdienst mit Euch hier.

Die Musik kommt heute

von den Flötenkindern aus Camburg.

Seid willkommen am Sonntag vom Guten Hirten.

 

Psalm 23

Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.

Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück;

denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,

und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste,

wie es war im Anfang, jetzt und immerdar

und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


Tagesgebet

Allmächtiger, gütiger Gott und Vater,

Du hast von den Toten heraufgeführt den großen Hirten der Schafe

und rufst uns durch dein Wort zu seiner Herde:

Gib uns deinen Heiligen Geist,

daß wir die Stimme des guten Hirten erkennen und ihm nachfolgen.

Durch ihn, unsern Herrn Jesus Christus, deinen Sohn,

der mit dir und dem Heiligen Geist

Leben und Liebe schenkt, jetzt und in Ewigkeit.

 

Lied »Weil in Jesu Schäflein bin« (EG 593,1) – gespielt von Emma und Frieda

Weil ich Jesu Schäflein bin,
freu’ ich mich nur immerhin
über meinen guten Hirten,
der mich wohl weiß zu bewirten,
der mich liebet, der mich kennt
und bei meinem Namen nennt.

»Meine Schafe hören meine Stimme«

Eine Predigt mit Volker Rieke, der was davon versteht

 

Michael Greßler:

Volker, Du bist zwar kein Hirte in dem Sinn – Du hast eine Käserei –

Trotzdem: Du hast den ganzen Tag mit Schafen zu tun.

Wie ist das eigentlich so?

 

Volker Rieke:

Das ist wunderschön! – Ja!

Weil – man sagt immer, denkt immer, Schafe machen keine Arbeit,

aber die halten einen trotzdem den ganzen Tag durchaus in Trab.

Sie wollen ihr Futter haben und ihre frische Wiese haben,

sonst werden sie zornig.

 

Aber – ja, das ist meine Aufgabe, sie so zu versorgen, daß sie ständig was haben.

Und – aber es sind auch faszinierende Tiere

weil – sie sind irgendwie genügsam,

und haben und bringen trotzdem so viel Nutzen – für uns!

 

Und das ist es, was mich an denen so fasziniert.

An den Schafen.

 

Michael Greßler:

In der Bibel sagt Jesus ja:

»Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir« –

Ist das wirklich so, mit so einem persönlichen Verhältnis zwischen Hirt und Herde?

 

Volker Rieke:

Ja, das ist wirklich so.

Und es ist so: Landläufig sagt man ja: „Ihr dummen Schafe“ –

aber es ist so: Jedes Schaf ist ein einzelnes Schaf,

jedes Schaf hat ne andere Stimme, hat einen anderen Charakter.

 

Und – die sind vergleichsweise sehr pfiffig.

Und auf jeden Fall: Die verstehen jedes Wort von mir;

und wenn wir Besuch haben von jemand anders verstehen sie gar nichts.

Also wie gesagt: Die sind doch sehr personenbezogen.

 

Und: Pfiffiger, als man glaubt.

 

Michael Greßler:

Volker, wir Leute von der Kirche, wir reden furchtbar viel vom »Guten Hirten«

und manchmal ist das, glaub ich, ziemlich kitschig –  was sagst Du eigentlich dazu?

 

Volker Rieke:

Ja, das hört sich kitschig an,

ich hab’ auch schon öfter mal drüber nachgedacht,

warum in der Kirche über Schafe und Hirten geredet wird –

man redet ja nicht von Kühen oder Pferden oder Schweinen,

sondern eben von Schafen.

 

Und wenn man so mit denen zusammen arbeitet,

stellt man doch einige Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und Schafen fest.

 

Also, die Menschen: Dieses Herdentum, und trotzdem jedes individuell.

Man sagt den Schafen gewisse Dummheit zu – kann man den Menschen auch zusagen.

Und sie brauchen irgendeinen Halt, die Schafe – Menschen auch.

 

Und bei Schafen ist das Gras hinterm Zaun immer viel grüner als das vorm’ Zaun –

das scheint ja beim Menschen auch so zu sein.

 

Also, ich glaube, es gibt viele Gemeinsamkeiten,

und deshalb ist das wahrscheinlich so naheliegend.

 

Michael Greßler:

Dankeschön, lieber Volker!

 

Evangelium (Gelesen von Andreas Greßler)

Jesus spricht zu uns:

Ich bin der gute Hirte.

Der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe.

Der gemietete Knecht aber, der nicht Hirte ist,

dem die Schafe nicht gehören,

sieht den Wolf kommen

und verläßt die Schafe und flieht –

denn er ist nur ein gemieteter Knecht

und kümmert sich nicht um die Schafe.

Dann stürzt sich der Wolf auf die Schafe und zerstreut sie.

Ich bin der gute Hirte

und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich,

wie mich mein Vater kennt; und ich kenne den Vater.

Und ich lasse mein Leben für die Schafe.

Und ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind;

auch sie muß ich herführen,

und sie werden meine Stimme hören,

und es wird eine Herde und einen Hirte geben.

Meine Schafe hören meine Stimme,

und ich kenne sie und sie folgen mir;

und ich gebe ihnen das ewige Leben.                                                                             

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.

 

Lied »Weil in Jesu Schäflein bin« (EG 593,2) – gespielt von Helene

Unter seinem sanften Stab
geh’ ich aus und ein und hab’
unaussprechlich süße Weide,
dass ich keinen Mangel leide;
Und sooft ich durstig bin,
führt er mich zum Brunnquell hin.

Gebet

Gütiger Gott, unser Hirte, behüte uns.

Behüte uns alle.

Behüte die Kranken und die Gesunden.

Behüte die Starken und die Schwachen.

Behüte die Mächtigen und die Ohnmächtigen.

Behüte die Kleinen und die Großen.

Behüte die Lauten und die Leisen.

Behüte die Bösen und die Guten.

Behüte die Sterbenden und die Lebenden.

Behüte die Welt.

Dir vertrauen wir, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

 

Vaterunser

Gemeinsam beten wir:

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

Sendungswort und Segen

Gottesdienst auf der grünen Aue.

 

Manchmal wär ich gerne ein Schaf.

Einfach so behütet von meinem guten Hirten.

Von Jesus.

Und das sind wir auch.

 

Und manchmal sind wir Hirtinnen und Hirten.

Und hüten einander.

Beides sind wir.

 

So geht in Frieden.

Geht mit Jesus. Geht mit unserem guten Hirten.

Hütet einander.

Geht behütet.

Und hütet die Welt.

 

Der Herr segne euch und behüte euch.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch + Frieden.

Amen.

 

Lied »Weil in Jesu Schäflein bin« (EG 593,3) – gespielt von Emma und Frieda

Sollt’ ich denn nicht fröhlich sein,
ich beglücktes Schäfelein?
Denn nach diesen schönen Tagen
werd’ ich endlich heimgetragen
in des Hirten Arm und Schoß:
Amen, ja mein Glück ist groß!

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