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»Irgendwo im Nirgendwo«

Ein Himmelfahrtsgottesdienst von einem besonderen Ort –

zum Anschauen, Hören, Lesen und Weitergeben

»Irgendwo im Nirgendwo«

Ein Gottesdienst unter dem weiten Himmel,

zum Himmelfahrtstag

Am 21.5.2020 online gehalten für alle Gemeinden

 

Hinweg

 

Votum und Begrüßung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.

»Jesus Christus spricht:

Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich euch alle zu mir ziehen.«

(Johannes 12,32)

 

Himmelfahrt. Seid willkommen!

Den Gottesdienst schicke ich Euch heute von einem besonderen Ort:

Zwischen Himmel und Erde. Da, wo das Land ganz weit ist.

Viel ist hier gar nicht.

Nur die Saat auf den Feldern. Und über allem: Der Himmel.

Von hier schicken wir Euch den Gottesdienst.
Gott segne ihn uns.

 

Lied (Gen Himmel aufgefahren ist – EG 119)

1. Gen Himmel aufgefahren ist, Halleluja,

der Ehrenkönig Jesus Christ. Halleluja.

2. Er sitzt zu Gottes rechter Hand, Halleluja,

herrscht über Himml und alle Land. Halleluja.

3. Nun ist erfüllt, was g'schrieben ist, Halleluja,

in Psalmen von dem Herren Christ. Halleluja.

 

Tagesgebet

Allmächtiger Herr und Gott,

dein eingeborener Sohn, Jesus Christus,

ist heute in den Himmel aufgefahren

und hat uns alles Heil gebracht.

Stärke unseren Glauben,

daß unsere Herzen bei dir wohnen

und führe auch uns einst in dein himmlisches Reich.

Durch unsern Herrn Jesus Christus, deinen Sohn,

der mit dir und dem heiligen Geist

lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.

 

Evangelium

»Der Herr Jesus hob seine Hände auf und segnete die Seinen.

Und es geschah, als er sie segnete,

schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.«

Sie aber kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude

und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.«

 

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.

 

Lied (Christ fuhr gen Himmel – EG 120)

Christ fuhr gen Himmel.

Was sandt er uns hernieder?

Den Tröster, den Heiligen Geist,

zu Trost der ganzen Christenheit.

Kyrieleis.

Christ fuhr mit Schallen

von seinen Jüngern allen.

Er segnet' sie mit seiner Hand

und sandte sie in alle Land.

Kyrieleis.

Halleluja, Halleluja, Halleluja!

Des solln wir alle froh sein,

Christ will unser Trost sein.

Kyrieleis.

 

»Irgendwo im Nirgendwo«

Eine kleine Predigt zum Himmelfahrtstag

 

Die Gnade unsern Herrn Jesus Christus

und die Liebe Gottes

und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes

sei mit euch allen.

 

I. Lebensnirgendwo     

Und dann steh’ ich auf einmal irgendwo im Nirgendwo.

Unendliche Weiten.

Leerer Raum.

Vor mir. Hinter mir.

Rechts und Links.

Und manchmal auch in mir.

Da weiß ich nicht, wohin.

Und nicht wozu.

Noch nicht einmal, woher.

 

Irgendwo im Nirgendwo.

  

II. Coronanirgendwo

So ähnlich wie jetzt.

Wir nennen es Pandemie.

Früher sagte man: Seuche.

Und das trifft es vielleicht besser.

Nur, daß die Seuche eben jetzt die ganze Welt trifft.

 

Und nun?

 

Irgendwo im Nirgendwo:

Wir wissen noch so wenig.

Woher? Wozu? Wohin?

 

Noch nicht einmal die klügsten Forscherinnen

und Forscher wissen das genau.

Sie forschen, untersuchen, irren sich, lernen dazu,

stellen Hypothesen auf und überprüfen sie …

und kommen hoffentlich Stück für Stück weiter.

Gott segne sie dabei!

 

Andere verbreiten schamlose Lügen.

Hetzen die Menschen gegeneinander auf.

Und manche lassen sich aufhetzen.

Und hetzen wieder andere auf.

Und das geht quer durch die Gesellschaft.

 

Vornedran die rechten Menschenfeinde.

Aber auch irgendwelche Linken,

die meinen, der Staat will ihnen was.

Garnichts will er ihnen, außer alle schützen.

 

Und ja, Spinner sind auch dabei,

bei denen ich fürchte,

da sind Hopfen und Malz verloren.

 

Und schließlich welche, die sowieso gegen alles sind

und alles blöd finden.

 

Die meisten aber bleiben mit ihren Fragen hängen.

 

Irgendwo im Nirgendwo.

 

Wohin? Wozu? Woher?

 

III. Jesusnirgendwo?

»Der Herr Jesus breitete sein Hände aus

und segnete die Seinen.

Und es geschah, als er sie segnete,

schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.«

 

Und sie stehen irgendwo im Nirgendwo.

Und wissen nichts.

 

Könnte man denken.

Steht aber ganz anders in der Bibel.

 

»Sie aber kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude

und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.«

Das steht in der Bibel.

 

Die Jüngerinnen und Jünger –

sie bleiben nicht stehn in ihrem Irgendwo.

Sie sagen nicht:

Oh mein Gott, Jesus ist weg, was denn nun?

Sie rennen nicht auseinander wie eine aufgeschreckte Hühnerherde.

Sie verkriechen sich auch nicht vor Angst.

 

Das wird zwar manchmal so erzählt:

»Jesus ist weg, die Jünger haben Angst,

und erst zu Pfingsten haben sie wieder Mut.«

Das steht aber nirgendwo in der Bibel.

Stimmt einfach nicht.

 

»Sie kehren zurück nach Jerusalem mit großer Freude

und sind allezeit im Tempel und preisen Gott.«

 

Irgendwo im Nirgendwo.

 

Irgendwo in diesem merkwürdigen Nirgendwo

zwischen Ostern und Pfingsten.

Aber sie sind trotzdem fröhlich und getrost.

Denn sie haben das Vertrauen behalten:

»Jesus läßt uns nicht allein«.

 

IV. Vertrauensüberall

Irgendwo im Nirgendwo – in dieser Coronaseuche.

Da sind wir.

Ich sag’ Euch eins:

Behaltet das Vertrauen.

Jesus läßt Euch nicht allein.

 

Und behaltet auch das Vertrauen in die Menschen.

Es gibt eben viel mehr, die es gut miteinander meinen.

Die ihren Job machen, damit das Leben funktioniert.

Und die meinen es wirklich gut, und tun es, so gut sie können.

Vertraut einander.

 

V. Gottesüberall

Irgendwo im Nirgendwo – da steht ich jetzt.

Hoch oben über der Saale – kaum etwas um mich herum.

 

Unendliche Weiten.

 

Wohin, woher, wozu?

 

Aber schaut mal:

Ich bin garnicht wirklich im Nirgendwo.

Und Ihr seid es auch nicht.

 

Eines ist überall gleich:

Über uns allen wölbt sich der Himmel.

Wie jetzt und hier.

 

Himmelfahrt.

 

Darum geht es wohl.

Der Himmel wölbt sich über uns allen.

Immer.

 

Und Jesus ist über uns.

Um uns. Und in uns.

 

Da wird das Irgendwo zum Hier.

Und das Nirgendwo wird zum Jetzt.

Und aus dem Wozu wird ein Ziel.

 

Und Jesus ist »bei uns alle Tage bis an der Welt Ende«.

Amen.

 

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,

bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.

 

Lied (Gen Himmel aufgefahren ist – EG 119)

4. Drum jauchzen wir mit großem Schalln, Halleluja,

dem Herren Christ zum Wohlgefalln. Halleluja.

4a. Er läßt uns nimmermehr allein, Halleluja,

wird alle Tage bei uns sein, Halleluja,

4b.  Er lenkt in Liebe unseren Schritt, Halleluja,

er geht voran, wir gehen mit. Halleluja

 

Fürbitten

Gott, Du immer und überall –

wir danken Dir, daß Du da bist.

 

Gott, Du immer und überall –

wir bitten Dich: Erhalte unsere Welt,

und hilf uns, daß wir das auch tun.

 

Gott, Du immer und überall –

wir danken Dir für Jesus

und alles, was er für uns getan hat.

Stärke unseren Glauben.

 

Gott, Du immer und überall –

gib Frieden den Seelen

und Eintracht unter den Menschen.

 

Gott, Du immer und überall –

Tröste die Traurigen.

Heile die Kranken

und sei den Sterbenden gnädig.

 

Gott, Du immer und überall –

wir loben Dich und geben Dir alle Ehre,

jetzt und in Ewigkeit. Amen.

 

Vaterunser

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

Sendungswort und Segen

So bleibt bewahrt unter Gottes weitem Himmel.

Bleibt bewahrt in seinem Frieden,

in seiner Liebe, mit seinem Segen.

 

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir + Frieden.

 

Lied (Gen Himmel aufgefahren ist – EG 119)

5. Der Heiligen Dreieinigkeit, Halleluja,

sei Lob und Preis in Ewigkeit. Halleluja.

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