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»Das muß anders werden«

Zum 2. Advent kommt der Onlinegottesdienst aus der Stadtkirche Camburg,
von oben, wo der »Glitzerhimmel« gerade die Kirche erhellt.
Ein Zeichen für Gottes Licht. Gott kommt. »O Heiland, reiß die Himmel auf!«
Schaut ihn an, hört zu, feiert mit und gebt den Gottesdienst gern weiter.

»Das muß anders werden«

Ein Gottesdienst aus Camburg am 2. Advent 2020

für die Onlinekirche Camburg

 

Musik (»O Heiland, reiß die Himmel auf« – Michael Greßler)

 

Votum

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Begrüßung und Gedanken zum Tag

»Ach, daß du den Himmel zerissest, Gott, und führest herab …« (Jesaja 63,19)

 

So steht’s geschrieben beim Propheten Jesaja im 63. Kapitel.

 

»Komm, Gott!«

Komm zu uns. Komm in die Herzen und komm in die Welt.

Das ist meine Bitte. Meine Adventsbitte.

 

Nicht etwa nur »wegen Corona«.

Corona ist schlimm genug.

Gerade stirbt alle fünf Minuten in Deutschland ein Mensch daran.

Und noch viel schlimmer:

Manche Wenige, aber Schlechte, sie laden ihren ganzen Haß daran auf.

Den Haß auf das Gute, das Feine, das Freie, das Zarte, das Menschliche.

»Hört auf«, möchte ich schreien.

Aber das würde nichts helfen.

Manche kann man nicht mehr zum Guten führen.

 

»Gott, komm«, bete ich. »Mach Advent mit uns.«

»Du allein kannst etwas an unseren Herzen machen.« –

 

Seid willkommen zu unserem Onlinegottesdienst am zweiten Advent.

 

Ich will mit Euch beten. Und singen.

Ich hab’ mich vor die Lichter gestellt,

vor den Sternenhimmel, der gerade die Camburger Stadtkirche erhellt.

Ich stehe hier zum Zeichen.

 

Weil Gott uns Licht ins Herz legen kann. Und Gutes und Liebe.

Und weil er ändern und wandeln kann, was wir alleine nicht ändern können.

 

»Ach, daß du den Himmel zerissest, Gott, und führest herab …«

Zu uns.

»Gott, komm«.

»O Heiland, reiß die Himmel auf!«

 

Lied (O Heiland, reiß die Himmel auf – EG 7,1)                     

O Heiland, reiß die Himmel auf,

herab, herab vom Himmel lauf,

reiß ab vom Himmel Tor und Tür,

reiß ab, wo Schloß und Riegel für.

 

Gedanken                                                              

Der Himmel dunkel.

Finsternis über den Seelen.

Die Herzen verschlossen.

Das muß anders werden.

Gott, komm! Gott, öffne! Gott, leuchte!

 

Lied (O Heiland, reiß die Himmel auf – EG 7,2)                     

O Gott, ein' Tau vom Himmel gieß,

im Tau herab, o Heiland, fließ.


Ihr Wolken, brecht und regnet aus

den König über Jakobs Haus.

 

Gedanken                                                              

Dürres Land.

Dürre Herzen.

Eine dürre Welt.

Das muß anders werden.

Gott, komm! Gott, laß unsere Seelen trinken! Gott, leuchte!

 

Lied (O Heiland, reiß die Himmel auf – EG 7,3)                     

O Erd, schlag aus, schlag aus, o Erd,

daß Berg und Tal grün alles werd.


O Erd, herfür dies Blümlein bring,


o Heiland, aus der Erden spring.

 

Gedanken                                                              

Zarte Hälmchen.

Erste Blüten.

Leben wacht auf.

So soll das werden

Gott, komm! Gott, laß es wieder wachsen! Gott, leuchte!

 

Lied (O Heiland, reiß die Himmel auf – EG 7,4)                     

Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,

darauf sie all ihr Hoffnung stellt?


O komm, ach komm vom höchsten Saal,

komm, tröst uns hier im Jammertal.

 

Gedanken                                                              

So lange. So lange.

Warten. Warten.

Hoffen. Bangen. Getrost sein. Verzagen.

Niemals aufgeben.

Es wird anders werden.

Gott, komm! Gott, tröste! Gott, leuchte!

 

Lied (O Heiland, reiß die Himmel auf – EG 7,5)                     

O klare Sonn, du schöner Stern,

dich wollten wir anschauen gern;


o Sonn, geh auf, ohn deinen Schein

in Finsternis wir alle sein.

 

Gedanken                                                              

Kleine Lichtlein hinter mir. Kleine Zeichen.

Die Finsternis gewinnt nicht.

Gott leuchtet ja schon.

Mit ganz kleinem und ganz großem Licht.

Es kann anders werden.

Gott, komm! Gott, mach es hell! Gott, leuchte!

 

Lied (O Heiland, reiß die Himmel auf – EG 7,6)                     

Hier leiden wir die größte Not,


vor Augen steht der ewig Tod.


Ach komm, führ uns mit starker Hand

vom Elend zu dem Vaterland.

 

Gedanken                                                              

Ach, große Not …

Hier bei uns ist die große Not eher innen.

Nicht außen

In der weiten Welt ist die große Not innen und außen.

Egal.

Es muß doch anders werden.

Gott, komm! Gott, bring uns alle endlich heim! Gott, leuchte!

 

Lied (O Heiland, reiß die Himmel auf – EG 7,7)                     

Da wollen wir all danken dir,

unserm Erlöser, für und für;


da wollen wir all loben dich


zu aller Zeit und ewiglich.

 

Vaterunser

Laßt uns gemeinsam das Vaterunser beten.

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

Segen

So bleibt bewahrt in Gottes Frieden, in Gottes Liebe, mit seinem Segen.

 

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir + Frieden.

Amen.

 

Musik (»O Heiland, reiß die Himmel auf« – Michael Greßler)

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