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»Mit Jesus am See«

Ein Gottesdienst vom See mit Petrus, Thomas und den anderen,

mit Jesus und uns. Zum Anschauen, Hören, Lesen, Mitfeiern und Weitergeben.

»Mit Jesus am See«

Ein Gottesdienst zum Sonntag Quasimodogeniti

vom Graitschener See am 11.4.2021

für die Onlinekirche Camburg

                                      

Instrumental – »Mit Freuden zart zu dieser Fahrt« – EG 108

 

Votum und Begrüßung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.  Amen.

 

Gedanken zu Beginn

»Mit Freuden zart zu dieser Fahrt laßt uns zugleich fröhlich singen«

 

Uraltes Osterlied.

Das ist heute »dran« – am ersten Sonntag nach Ostern.

Osterzeit. Ostern ist schon ein bißchen vorbei.

Wir sind schon wieder unterwegs –

»Mit Freuden zart zu dieser Fahrt …«

auf der Fahrt von Ostern weg …

auf dem Weg durchs Leben.

Aber eben mit Ostern im Rücken.

Jesus lebt. Und wir sollen auch leben. Das bleibt.

Das Leben im Rücken. Jesus im Rücken, den Lebendigen.

Die Freude im Rücken.

Und wenn’s eine ganz zarte Freude ist.

Seid willkommen. »Mit Freuden zart.«          

 

Lied – »Mit Freuden Zart zu dieser Fahrt« – EG 108,1

1. Mit Freuden zart zu dieser Fahrt

laßt uns zugleich fröhlich singen,

beid, groß und klein, von Herzen rein

mit hellem Ton frei erklingen.

Das ewig Heil wird uns zuteil,

denn Jesus Christ erstanden ist,

welchs er läßt reichlich verkünden.

 

Gebet

Laßt uns beten:

Herr Jesus Christus, Du bist auferstanden.

Bitte: Laß auch uns auferstehen.

Jeden Tag mit einem Stück Freude.

Mit neuer Kraft. Mit Mut und Liebe.

Das kannst Du uns alles geben.

Und das wirst Du tun.

Denn Du lebst und regierst mit dem Vater

und dem Heiligen Geist in Ewigkeit. Amen.

 

Evangelium (Johannes 12,20-24)

Hört das Heilige Evangelium bei Johannes im einundzwanzigsten Kapitel:

Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern abermals

am See von Tiberias.

Er offenbarte sich aber so:

Es waren beieinander Simon Petrus

und Thomas, der Zwilling genannt wird,

und Nathanael aus Kana in Galiläa

und die Söhne des Zebedäus

und zwei andere seiner Jünger.

Spricht Simon Petrus zu ihnen: Ich will fischen gehen.

Sie sprechen zu ihm: So wollen wir mit dir gehen.

Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot,

und in dieser Nacht fingen sie nichts.

Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer,

aber die Jünger wussten nicht, daß es Jesus war.

Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen?

Sie antworteten ihm: Nein.

Er aber sprach zu ihnen:

Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes,

so werdet ihr finden.

Da warfen sie es aus und konnten’s nicht mehr ziehen

wegen der Menge der Fische.

Da spricht der Jünger,  den Jesus lieb hatte, zu Petrus:

Es ist der Herr!

Als Simon Petrus hörte: »Es ist der Herr«,

da gürtete er sich das Obergewand um, denn er war nackt,

und warf sich in den See.

Die andern Jünger aber kamen mit dem Boot,

denn sie waren nicht fern vom Land,

nur etwa zweihundert Ellen,

und zogen das Netz mit den Fischen.

Als sie nun ans Land stiegen,

sahen sie ein Kohlefeuer am Boden

und Fisch darauf und Brot.

Spricht Jesus zu ihnen:

Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!

Simon Petrus stieg herauf und zog das Netz ans Land,

voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig.

Und obwohl es so viele waren,

zerriß doch das Netz nicht.

Spricht Jesus zu ihnen:

Kommt und haltet das Mahl!

Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen:

Wer bist du?

Denn sie wußten: Es ist der Herr.

Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt es ihnen,

desgleichen auch den Fisch.

Das ist nun das dritte Mal,

daß sich Jesus den Jüngern offenbarte,

nachdem er von den Toten auferstanden war.

 

Evangelium unsers Herrn Jesus Christus.

 

Lied – »Mit Freuden zart zu dieser Fahrt« – EG 108,2

2. Er ist der Erst, der stark und fest

all unsre Feind hat bezwungen

und durch den Tod als wahrer Gott

zum neuen Leben gedrungen,

auch seiner Schar verheißen klar

durch sein rein Wort, zur Himmelspfort

desgleichen Sieg zu erlangen.

 

»Weiterwursteln?«

Eine kleine Predigt

 

Gnade sei mit Euch

und Friede von Gott, unserm Vater

und unserm Herrn Jesus Christus.

Amen.

                                  

I. Da gehen sie

Eine Woche nach Ostern.

Da gehen sie. Sie gehen zum See. Sieben Mann.

Petrus, Thomas, Nathanael,

Jakobus und Johannes und noch zwei.

 

Ostern ist vorbei.

Aber auch sowas von vorbei.

Sie hatten Jesus gesehen. Er lebt …

Und dann ist alles irgendwie merkwürdig weg.

 

»Ich will fischen gehen«, sagt Petrus. …

»Ok, dann kommen wir mit«, sagen die anderen.

 

Als wäre nie was gewesen.

Ostern weg? Jesus weg?

Fischen gehen?

Einfach weiterwursteln?

 

»Und in dieser Nacht fingen sie nichts …«

 

I. Da gehen wir

Eine Woche nach Ostern.

Da geh’ ich zum See. Und ich nehme Euch mit.

 

Ostern ist vorbei.

Sowas von vorbei?

Hat Ostern was mit uns gemacht?

Oder gehen wir einfach wieder an unsere Seen …

und auf unsre Felder und in die Werkstatt,

ins Büro, in die Schule, ins Homeoffice?

Wursteln wir einfach weiter?

 

»Und in dieser Nacht fingen sie nichts …«

 

Habt Ihr schon was gefangen?

Ein bißchen Durchblick vielleicht?

Oder Hoffnung sogar – großes Wort –

womöglich einen Blick nach vorn in seltsamen Zeiten?

Oder eher doch nichts?

 

I. Da kommt er

Eine Woche nach Ostern …

Ich weiß ja nicht, was Jesus so denkt.

Wenn ich er wäre – also ehrlich, ich würde denken:

»Geht’s noch?

Grad bin ich auferstanden –

ich lebe, und Ihr sollt auch leben –

und dann geht Ihr einfach so fischen?

Und ins Homeoffice und in den Betrieb?

Einfach so, als wäre nichts?«

Und ich würde den Kopf schütteln.

 

Aber ich bin nicht Jesus.

Jesus ist Jesus.

Und der schüttelt nicht den Kopf.

Der macht etwas anderes. Der geht einfach hin.

Der geht einfach mit.

»Sie gehen fischen? Ok, dann geh’ ich auch mit.«

 

I. Vom Essen reden

Eine Woche nach Ostern.

Am See Tiberias mit Petrus und den anderen.

Und am See in Graitschen. Mit uns.

 

Und da steht Jesus plötzlich da. Genau da.

Am Ufer des Sees. An den Ufern des Lebens:

Steht da, auf dem Feld, im Büro, hinter mir am Computer.

Und er fängt an zu reden.

 

Interessanterweise redet er die ganze Zeit vom Essen.

Nur vier mal sagt er was in dieser langen Geschichte.

Vier kleine Wörter;

Das erste: »Kinder, habt ihr nichts zu essen?«

Das zweite: »Werft das Netz aus

zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden.«

Das dritte: »Bringt von den Fischen,

die ihr jetzt gefangen habt!«

Und das vierte: »Kommt und haltet das Mahl!«

 

Jesus schwingt keine großen Reden.

Nichts Großes diesmal. Aber dafür etwas ganz Nahes.

 

»Habt Ihr alles, was Ihr braucht?

Habt Ihr Brot? Habt Ihr Fisch? Habt Ihr Kraft?

Habt Ihr was für euren Herzhunger

und für Euren Seelendurst?

Braucht Ihr noch was? Kommt, eßt!«

 

Und da merken sie was.

 

»Da spricht der Jünger,  den Jesus lieb hatte:

Es ist der Herr!«

 

I. Erkannt

Eine Woche nach Ostern …

 

Da steht Jesus. Bei mir am Schreibtisch.

Bei Euch an der Arbeit. Und zu Hause.

Und bei Euren Sorgen.

 

Und er fragt: »Hast Du genug?

Was brauchst Du? Jetzt, genau?«

Er fragt nach den ganz alltäglichen Dingen.

 

Und da wird’s Ostern. Und da bleibt’s Ostern.

 

Auf dieser Fahrt.

Dieser Fahrt von Ostern weg durchs Leben ins Alltägliche.

Da, wo wir weiterwursteln.

 

Und er sagt: »Ich weiß schon.

Du mußt ja. Hilft ja nichts.

Aber wenn Du schon weiterwursteln mußt,

dann helf ich Dir dabei.

Ich hab schon, was Du brauchst.

Spürst Du’s?«

 

Amen.

 

Der Friede Gottes,  

der höher ist, als alle Vernunft,

bewahre eure Herzen und Sinne

in Christus Jesus.  Amen.

 

Lied – »Mit Freuden zart zu dieser Fahrt« – EG 108,3

3. Singt Lob und Dank mit freiem Klang

unserm Herrn zu allen Zeiten

und tut sein Ehr je mehr und mehr

mit Wort und Tat weit ausbreiten:

so wird er uns aus Lieb und Gunst

nach unserm Tod, frei aller Not,

zur ewgen Freude geleiten.


 

Gebet

Laßt uns beten:

                                                                                                             

Jesus, wir bitten Dich für unseren Weg.

Bitte geh mit.

 

Jesus, wir bitten Dich in unseren Sorgen.

Gib uns wieder guten Mut.

 

Jesus, wir bitten Dich für die anderen.

Sei auch bei ihnen.

 

Jesus, wir bitten Dich für die Mächtigen.

Gib ihnen Weisheit.

 

Jesus, wir bitten Dich für die Kranken.

Heile sie.

 

Jesus, wir bitten Dich für die Sterbenden.

Gib ihnen das ewige Leben.

 

Jesus, wir vertrauen Dir und geben Dir die Ehre,

mit dem Vater und dem heiligen Geist in Ewigkeit.

Amen.

 

Vaterunser

Gemeinsam beten wir:

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

Segen

So bleibt bewahrt.

Jesus, der Lebendige, geht mit euch.

Bleibt bewahrt in seinem Frieden,

in seiner Liebe, mit seinem Segen.

 

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir

und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich

und gebe dir + Frieden. Amen.

 

Instrumental »Mit Freuden zart zu dieser Fahrt« – EG 108

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