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»Kämmerleinwörter«

Ein kleiner Gottesdienst mit vielen Stimmen.

Weil wir zusammen beten.

Zum Anschauen, Hören, Lesen, Mitfeiern und Weitergeben.

»Kämmerleinwörter«

Ein Gottesdienst zum Sonntag Rogate am 9.5.2021

für die Onlinekirche Camburg

 

Geläut der Kleingestewitzer Glocke

 

Votum und Begrüßung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Jesus sagt:

»Wenn du aber betest,

so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu

und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist;

und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dich hören.

Denn euer Vater weiß, was ihr braucht, bevor ihr ihn bittet.«

(Matthäus 6,6+8)

 

Das will ich heute mit Euch machen.

Beten, sonst nichts.

 

Und ich will es leise tun. Und klein.

 

Beten. Das ist so eine Sache.

Das ist so ganz intim. Von Du zu Du.

 

Klar, man kann auch gemeinsam beten.

Und im Gottesdienst kann man große Gebete machen.

Wörter, die für alle klingen sollen.

Das hat seine Zeit.

Heute ist Zeit für das Kleine.

 

Deshalb bin ich mit Euch auch in die kleine Kirche

nach Kleingestewitz gegangen.

In so ein Kämmerlein.

Das ist mir so ein liebes kleines Kämmerlein.

Gut zum Beten. Gott wird uns hören.

 

Als ich klein war,

da haben meine Eltern jeden Abend mit mir gebetet.

Meistens dieselben Wörter.

Tag für Tag.

Ein Ritual.

In meinem Leben dann hat es sich gewandelt.

Manche Zeit  habe ich ganz wenig gebetet.

Manchmal viel und heftig.

Manchmal sogar verzweifelt.

Für andere. Für mich. Für die Welt.

Heute habe ich auch meine Rituale.

Abends auf der Runde durchs Dorf zum Beispiel.

Oder an meinem kleinen Brunnen.

Da sage ich nicht viele Worte.

Aber ich sage Namen. Und Sachen.

Manchmal nur ein Wort.

Und immer dann: Das Vaterunser.

 

So bete ich gerade.

Ihr bestimmt anders.

 

Das ist gut: Jedes auf seine Weise.

 

So machen wir das heute.

In diesem Gottesdienst sagen welche von uns Wörter.

Immer nur ein Wort oder zwei.

Mehr kommt heute nicht.

Und das ist genug.

 

Dafür lassen wir uns Zeit.

Wir hören ein wenig Musik.

Und wir lassen die kleinen Wörter klingen.

Aus unseren Herzen.

In Gottes Ohr.

 

Sagt ruhig Eure Wörter dazu.

Eure Bitten.

 

Seid willkommen.

Und laßt uns beten.

 

Musik »Kanon« – Nach Johann Pachelbel

 

»Wir beten gemeinsam«


Für alle, die einsam und alleine sind.

 

Für meine Familie.

Für Gudrun und Matthias.

 

Um Gerechtigkeit.

 

Ich bete für Gudrun, für Rudolf und für Manfred.

 

Für die Gesundheit meiner Kinder.

 

Für Helmut und Brunhilde

zum besonderen Fest der Gnadenhochzeit.

 

Für Toleranz.

 

Für meine Familie.

 

Für die Schüler und Lehrer in der Schule.

 

Für Michi, die ihre Mama verloren hat

und auch keinen Vater hat,

der sich momentan um sie kümmert.

Die bei ihrem Freund lebt und ziemlich alleine ist

und ziemlich hilflos.

Für Michi müsste gebetet werden,

denn sie braucht ganz viel Kraft

und Zuversicht für die nächste Zeit,

damit sie wieder gut im Leben stehen kann.

 

Für meine berufliche Zukunft.

 

Für meine Fine, für meine Carola und für meinen Karl-Heinz.

 

Für alle die Kinder, die nicht in die Schule oder Kindergärten gehen können.

Für meine Tochter und ihre Familie.

 

Für Fritz Martin, der seine Partnerin verloren hat.

Für Uschi und Monika, die sehr krank sind.

 

Für die Studierenden,

die gerade in ihren Abschlussphase sind.

 

Für Hella und Uschi

und all die anderen Lieben um mich herum.

 

Für meine Freunde.

 

Ich bete, daß die Coronaepedemie bald zu Ende geht.

 

Jesus sagt:

»Wenn du aber betest,

so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu

und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist;

und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dich hören.

Denn euer Vater weiß, was ihr braucht, bevor ihr ihn bittet.«

 

Das haben wir jetzt gemacht.
Mit verschiedenen Stimmen.

Mit verschiedenen Menschen.

Mit unseren Bitten und Gedanken.

Gott hört uns.

Auch, wenn wir jetzt mit seinen Worten beten.

 

Vaterunser

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

Sendungswort und Segen

So bleibt bewahrt.

»Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft

noch seine Güte von mir wendet.«

Das steht im 66. Psalm. Und das stimmt.

Bleibt bewahrt in Gottes Frieden,

in Gottes Liebe, mit seinem Segen.

 

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir + Frieden.

Amen.               

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Kommentare: 1
  • #1

    Kerstin Franz. (Sonntag, 09 Mai 2021 14:30)

    Das war ein sehr schöner Gottesdienst. Danke Herr Pfarrer. Ich liege heut krank im Bett und dieser Gottesdienst spendet mir etwas Geborgenheit und Ruhe. Liebe Grüsse und auch Ihnen und Ihrer Familie einen gesegneten Sonntag. Ihre Kerstin Franz