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»Haustürgebete«

Ein Gottesdienst zum Sonntag »Rogate« – »Betet« – aus Prießnitz und von ganz vielen Haustüren.

Zum Anschauen, Hören, Lesen und Weitergeben.

»Haustürgebete«

Ein Gottesdienst zum Sonntag Rogate,

aus Prießnitz und von ganz vielen Haustüren

am 17.5.2020 online gepostet und gehalten für alle Gemeinden

 

Geläut der Prießnitzer Glocke

 

Orgelmusik (»Vater unser im Himmelreich« – Johann Rudolf Ahle)

 

Votum und Begrüßung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.

 

»Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet.« (Psalm 66,20)

 

So steht’s geschrieben im 66. Psalm.

 

Emil aus Sieglitz:

»Alles, was wir heute tun,

beten, spielen, lernen, ruhn,

soll geschehn in Jesu Namen

und mit seinem Segen. Amen.«

 

Sonntag »Rogate« – »Betet«

Das machen wir heute.

Den Gottesdienst heute schicken wir Euch aus Prießnitz.

Und wir gehen mit Euch an ganz viele Haustüren.

Da beten welche.

Große, Kleine, Männer, Frauen.

 

Lotta aus Sieglitz:

»Wer hat die Sonne denn gemacht,

den Mond und alle Sterne,

wer hat den Baum hervorgebracht,

die Blumen nah und ferne,

wer schuf die Tiere groß und klein,

wer gab auch mir das Leben?

Das tat der liebe Gott allein,

drum will ich Dank ihm geben.

Amen.«

 

Wir können alles beten.

Wir danken ihm. Wir bitten ihn.

Und Gott hört zu.

Seid willkommen!

 

Lied (Vater unser im Himmelreich – 344,1)

1. Vater unser im Himmelreich,

der du uns alle heißest gleich

die Deinen sein, dich rufen an

und willst das Beten von uns han:

gib, daß nicht bet allein der Mund,

hilf, daß es geh von Herzensgrund.

 

Evangelium (Matthäus 6,6)

»Jesus sprach zu den Seinen:

Wenn du betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu

und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist;

und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dich hören.«

 

Waltraud aus Abtlöbnitz

»Ich bete für meine Familie,

für meine Kinder, für meine Enkel, daß sie gesund bleiben,

aber auch für alle anderen, daß sie gesund bleiben;

und die schlechte Zeit in dieser Corona-Krise bald vorbei ist.

Ich denke an meine Kollegen, an meine Freunde, an meine Nachbarn

und alle, die mir lieb sind. Amen.«

 

Beate aus Seidewitz

»Ich bete für –  Geduld.

Weil: Ich bin oft ungeduldig – und da wünsch ich mir mehr Ruhe

und alles besser überdenken zu können; und das hilft mir dann ganz viel.«

 

Lied (Vater unser im Himmelreich – 344,4)

4. Dein Will gescheh, Herr Gott, zugleich

auf Erden wie im Himmelreich.

Gib uns Geduld in Leidenszeit,

gehorsam sein in Lieb und Leid;

wehr und steu'r allem Fleisch und Blut,

das wider deinen Willen tut.

 

Predigt

Wo ist eigentlich Euer Kämmerlein?

Abends im Bett?

Morgens am Küchentisch?

Oder auch in Eurer Kirche?

Geht einfach rein.

Macht die Tür hinter Euch zu.

Geht dahin, wo Ihr am liebsten betet.

Da ist es leise und gut.

Vielleicht geht Ihr auch einfach tief in Euer Herz.

Ins Herzenskämmerlein.

Da seid nur Ihr.

 

Ihr. Und Gott.

 

Da hört er Euch.

 

»Wenn du betest, so geh in dein Kämmerlein,

und dein Vater im Himmel wird dich hören.«

 

Evangelium (Matthäus 6,7-8)

»Und Jesus sprach weiter:

Wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden;

denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen.

Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen.«

 

Almut aus Camburg:

»Ich bete für die Menschen, die im Moment schwarz sehen,

die anfällig sind für Halb- und Unwahrheiten.

Lieber Gott, verändere ihren Blickwinkel, schenke ihnen wieder Zuversicht.

Amen.«

 

Carola aus Zöthen:

»Ich bete für den Frieden auf der Welt,

für den Erhalt der Erde

und für Lebensmittel für alle.«

 

Lied (Vater unser im Himmelreich – 344,5)

5. Gib uns heut unser täglich Brot

und was man b'darf zur Leibesnot;

behüt uns, Herr, vor Unfried, Streit,

vor Seuchen und vor teurer Zeit,

daß wir in gutem Frieden stehn,

der Sorg und Geizens müßig gehn.

 

Evangelium (Matthäus 6,8)

»Und Jesus sprach: Euer Vater weiß, was ihr braucht, bevor ihr ihn bittet.«

 

Regine aus Casekirchen:

»Ich bete für unsre Kinder,

weil die in dieser Zeit nicht so viel Beachtung bekommen,

wie sie eigentlich kriegen müßten –

einfach dadurch, daß sie nicht in die Schule gehen können,

keine Freunde treffen, sich nicht sportlich betätigen können –

und ich hoffe einfach, daß sie diese Zeit gut überstehen

und gemeinsam mit uns gesund aus dieser Sache herauskommen.«

 

Margarete aus Abtlöbnitz:

»Ich bete für Kinder, die Opfer häuslicher Gewalt sind.

Lieber Gott, sei Du an ihrer Seite, stärke und tröste sie

und gib ihnen Menschen, denen sie sich anvertrauen können.«

 

Predigt

Betet, was Ihr wollt.

Betet, wie Ihr wollt.

Für die Kinder. Für Eure Familien. Für den Frieden.

Um die Wahrheit. Für Euch selbst.

Nichts ist falsch.

 

Sagt Eure Gebete leise. Oder laut.

Dankt. Bittet.

Klagt. Jubelt.

Fleht. Singt.

Schreit. Oder schweigt.

Alles ist richtig.

Euer Himmlischer Vater versteht Euch.

 

Und dann macht er die Türen wieder auf.

Da kommt Ihr aus Eurem Herzenskämmerlein.

Ihr geht vor die Haustür.

Und Gott führt uns ins Leben.

 

Lied (Vater unser im Himmelreich – 344,8)

8. Von allem Übel uns erlös;

es sind die Zeit und Tage bös.

Erlös uns vom ewigen Tod

und tröst uns in der letzten Not.

Bescher uns auch ein seligs End,

nimm unsre Seel in deine Händ.

 

Friedhelm aus Cauerwitz:

»Wofür bete ich …?

Ich bete, weil ich bitte –

Bitten an den lieben Gott habe; und weil ich auch danken möchte

für das, was mir gegeben wird.

Ich bedanke mich, daß ich heute zum Beispiel die Kraft hatte,

mein Tagwerk als Landwirt zu verrichten,

daß mir Dinge gelungen sind;

und ich danke vor allen Dingen,

daß wir am Montag Regen hatten,

den wir Bauern unbedingt brauchen.

 

Ich danke aber auch, daß ich gesund bin.

Ich bitte darum,

daß die Menschen in der Coronakrise mit Augenmaß die Dinge angehen,

weil ich mir bewußt bin, daß es eine schlimme Krankheit ist,

und daß wir hier einfach auch kleine Schritte gehen müssen zur Normalität,

und nicht eventuell die schnellen Schritte,

die zum Schluß vielleicht wieder einen Rückfall bringen.

 

Ich bitte darum, daß meine Familie gesund bleibt.

Ich bitte darum, daß der Frieden erhalten bleibt.

 

Und ich bitte darum,

daß jeder Tag mehr Schönes bringt,

als Leid und Not und vielleicht andere Sorgen.

 

Dafür will ich meine Hände

jeden Abend und jeden Früh falten

und den lieben Gott anrufen

und meine Wünsche und meine Danksagung

ihm aussprechen. Danke.«

 

Juliana aus Weimar:

»Herr, ich bitte Dich:

Nimm Dich der Leidenden an.

So viele Menschen um uns her kämpfen

mit schlimmen körperlichen und seelischen Problemen.

Ich stehe hier, um für sie zu beten.

Laß sie Deine Liebe spüren,

schenk ihnen Kraft und Zuversicht,

umgib sie mit Deinem Frieden

und zünde Dein Licht in ihren Herzen an.

 

Björn, Iris, Johanna und Elisabeth aus Schieben:

»Wir beten als Familie

für alle Kranken und für alle Gesundgebliebenen,

daß die Kranken ganz schnell wieder gesund werden

und die Gesunden gesund bleiben – mit Gottes Hilfe natürlich.

 

Und desweiteren beten wir natürlich dafür,

daß die Wahrheit, die im Leben ist,

wieder dazu bereit ist, an die Oberfläche zu kommen,

und daß manches, was wir nicht sehen,

trotzdem wahr sein kann,

genauso, wie es in unsrer Glaubensgeschichte ist:

Wir sehen Gott nicht immer,

für manche ist er nicht sichtbar,

für uns ist er sichtbar –

und dafür beten wir, daß die Menschen

wieder ein Stückchen näher zu Gott rücken;

und wieder Menschlichkeit in unserer Gesellschaft ist.

Amen.«

 

Ina aus Sieglitz:

»Gott, gib mir Gelassenheit, hinzunehmen, was nicht zu ändern ist,

Mut zum Ändern, was ich ändern kann

und die Weisheit, zwischen Beidem zu unterscheiden.

Amen.«

 

Evangelium (Matthäus 6,9-13)

»Am Ende sprach Jesus: So sollt ihr so beten!«

 

Und das tun wir jetzt. Gemeinsam

Mit seinen Worten: 

 

Vaterunser

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

 

Lied (Vater unser im Himmelreich – 344,9)

9. Amen, das ist: es werde wahr.

Stärk unsern Glauben immerdar,

auf daß wir ja nicht zweifeln dran,

was wir hiermit gebeten han

auf dein Wort, in dem Namen dein.

So sprechen wir das Amen fein.

 

Thea aus Casekirchen:

»Ich bete dafür, daß unsere Gemeinde

wie in gewohnter Weise bald wieder

gemeinsam Gottesdienst feiern darf und kann.

Ich wünsche mir auch, daß wir gemeinsam

singen und musizieren können.

Darum bete ich.«

 

Sendungswort und Segen

So bleibt bewahrt in Gottes Liebe, in seinem Frieden, mit seinem Segen.

 

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir + Frieden.

 

Orgelmusik (»Vater unser im Himmelreich« – Johann Krieger)

 

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