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»Ach Mose …«

Ein Gottesdienst mit Mose.

Aus Crölpa-Löbschütz, Neidschütz, Heiligenkreuz und Tultewitz.

Zum Anschauen, Hören, Lesen, Mitfeiern und Weitergeben.

»Ach Mose …«

Ein Gottesdienst zum 18. Sonntag nach Trinitatis

Aus Crölpa-Löbschütz, Neidschütz,

Heiligenkreuz und Tultewitz

am 11. Oktober 2020 für die Onlinekirche Camburg

 

Geläut der Crölpa-Löbschützer Glocke

 

Musik (Praeludium F-Dur – Dietrich Buxtehude)

 

Votum und  Begrüßung

Im Namen des Vaters und des Sohnes

und des heiligen Geistes. Amen

 

»Denn es ist das Wort ganz nahe bei dir,

in deinem Munde und in deinem Herzen,

daß du es tust.«

(5. Mose 30,14)

 

Seid willkommen zum Onlinegottesdienst

am 18. Sonntag nach Trinitatis.

 

Das wird heute ein Gottesdienst mit Mose.

Wir feiern ihn mit euch hier in der Kirche von

Crölpa-Löbschütz.

Und wir zeigen Euch dann auch noch Bilder aus

Neidschütz, aus Heiligenkreuz und aus Tultewitz.

 

Psalmgebet – Psalm 1

Laßt uns beten mit den Worten des ersten Psalms.

Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen

noch tritt auf den Weg der Sünder

noch sitzt, da die Spötter sitzen,

sondern hat Lust am Gesetz des HERRN

und sinnt über seinen Weisungen Tag und Nacht!

Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen,

der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,

und seine Blätter verwelken nicht.

Und was er macht, das gerät wohl.

Aber so sind die Gottlosen nicht,

sondern wie Spreu, die der Wind verweht.

Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht

noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.

Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,

aber der Gottlosen Weg vergeht.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist,

wie es war im Anfang, jetzt und immerdar

und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

Lied (»Herr, öffne mir die Herzenstür« – EG 197,1-2)

1. Herr, öffne mir die Herzenstür,


zieh mein Herz durch dein Wort zu dir,

laß mich dein Wort bewahren rein,

laß mich dein Kind und Erbe sein.

2. Dein Wort bewegt des Herzens Grund,

dein Wort macht Leib und Seel gesund,

dein Wort ist's, das mein Herz erfreut,

dein Wort gibt Trost und Seligkeit.

 

Predigt mit Lesung und Bildern

(Aus Tultewitz, Heiligenkreuz und Neidschütz)

 

Gnade sei mit euch und Friede

von Gott, unserm Vater

und unserm Herrn Jesus Christus.

Amen.

 

I. Ferner Mose

Ach, Mose.

Sie haben Dich aus der Wüste geholt.

 

Sie haben Dich auf Altäre gestellt

und auf bunte Fenster gemalt.

 

Und ehrlich gesagt:

Manchmal siehst Du da ganz schön bedrohlich aus.

So hart. So streng.

 

(Das Folgende in Tultewitz gedreht)

Ach Mose. 

Nun stehst Du da.

Ganz hoch oben auf dem Altar in Tultewitz.

So hoch, daß man nie an Dich herankommt.

Man kann Dich kaum sehen.

Viel zu hoch. So fern.

 

(Das Folgende in Neidschütz gedreht)

Und hier in Neidschütz,

da stehst Du direkt neben der Kanzel.

Damit die Pfarrherren der Jahrhunderte nur ja

immer streng das Gesetz predigen.

Wie eine überzeitliche Wahrheit.

 

Steinern hart, wie die Tafeln,

die Du immer dabei hast.

Werden sie Dir nicht irgendwann zu schwer?

 

(Das Folgende in Heiligenkreuz gedreht)

Und hier in Heiligenkreuz,

da ist Dein Fenster.

Das ist wunderschön bunt.

Aber auf dem siehst Du erst recht bedrohlich aus.

Die kleinen Kinder fürchten sich vor Dir.

 

(Wieder in  Crölpa-Löbschütz)

Ach Mose!

Deine Worte in Stein gemeißelt.

Deine Bilder: So streng.

Und Du – so fern – .

 

II. Nahes Wort

Mose. Du warst anders.

Ich seh’ Dich – da bist Du schon ein Greis.

Steinalt.

Es sind Deine letzten Tage.

Bald wirst Du sterben.

Und Gott selbst wird Dich begraben.

 

Noch einmal sprichst Du zu Deinem Volk.

Du schaust den Leuten direkt ins Gesicht.

Und sie schauen Dich an.

Du schaust gütig. Du schaust voll Liebe.

So nah.

 

Man sagt, auf Deinem Gesicht

hätte manchmal ein Glänzen gelegen.

Ich glaube, daß war der Glanz der Liebe Gottes.

 

Und dann höre ich Dich reden.

Deine Stimme hallt über die Wüste.

Und die Worte Deines Mundes

dringen den Menschen bis tief ins Herz.

 

»Das Gebot, das ich dir heute gebiete,

ist dir nicht zu hoch und nicht zu fern.

Es ist nicht im Himmel, daß du sagen müßtest:
Wer will für uns in den Himmel fahren und es uns holen,

daß wir’s hören und tun?

Es ist auch nicht jenseits des Meeres, daß du sagen müßtest:

Wer will für uns übers Meer fahren und es uns holen, daß wir’s hören und tun?

Denn es ist das Wort ganz nahe bei dir,

in deinem Munde und in deinem Herzen,

daß du es tust.«

 

III. Herzensworte statt Steintafeln

Ach Mose!

 

Sie haben Dich auf die Altäre gestellt.

Sie haben dich auf bunte Fenster gemalt.

Sie haben Dich so fern gemacht.

 

Deine Worte in Stein gemeißelt,

in harten, toten Stein.

Da wurden sie den Menschen schwer.

Schwer, wie Deine Tafeln.

Und Du so fern.

 

Ach Mose.

Dabei bist Du doch eigentlich so nah.

Du gehst mit Deinen Leuten durch die Wüste.

Durch Dick und Dünn.

Ein Leben lang machst Du das, bis zum Tod.

Du sagst ihnen, was Gott Dir sagt.

 

So sehe ich Dich.

So höre ich Dich.

So zeigst Du mir Gott.

So nah.

 

So gehe ich durch die Welt.

Durch meine Wüsten und durchs gelobte Land.

Durch blühende Landschaften und durch Einöden.

 

Und ich hab’ Dich dabei, Mose.

Deinen Gott. Meinen Gott.

Deine Worte. Seine Worte.

 

Nicht in Stein gemeißelt.

Nicht streng und bedrohlich.

Sondern glänzend vor Liebe.

 

Und nah. Ganz nah.

Bei mir. Mit mir. In mir.

Worte, auf die Herzhaut geschrieben.

 

Ich will sie im Munde führen.

Und danach tun.

 

»Denn es ist das Wort ganz nahe bei dir,

in deinem Munde und in deinem Herzen,

daß du es tust.«

Amen.

 

Der Friede Gottes,  der höher ist, als alle Vernunft,

bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.

Amen.

 

Lied (»Ich sind dir mit Herz und Mund« EG 324,1.13.14)

1. Ich singe dir mit Herz und Mund,

Herr, meines Herzens Lust;

ich sing und mach auf Erden kund,

was mir von dir bewußt.

13. Wohlauf, mein Herze,

sing und spring und habe guten Mut!

Dein Gott, der Ursprung aller Ding,

ist selbst und bleibt dein Gut.

14. Er ist dein Schatz, dein Erb und Teil,

dein Glanz und Freudenlicht,

dein Schirm und Schild, dein Hilf und Heil,

schafft Rat und läßt dich nicht.

 

Gebet

Laßt uns beten:

Guter, großer, naher Gott, schreib’ Dein Wort in die Welt.

Mach es ganz nah.

 

Schreibe es den Mächtigen ins Gewissen,

daß sie für die Menschen entscheiden und handeln.

 

Lege es den Traurigen ins Herz, daß sie getröstet werden.

 

Sag es allen, die mit Dir gehen, daß ihr Glaube fest werde.

 

Breite es aus über den Kranken, daß sie gesund werden

und über den Sterbenden, daß sie auferstehn.

 

Schreib es uns ins Herz,

daß wir getrost unsrer Wege gehen

und Deinen Willen tun.

 

Guter, großer, naher Gott,

Dir sei alle Ehre, jetzt und in Ewigkeit.

Amen.

 

Vaterunser

Laßt uns gemeinsam das Vaterunser beten.

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

 

Sendungswort und Segen

So bleibt bewahrt in Gottes Frieden, in Gottes Liebe,

mit seinem Segen.

 

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir

und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich

und gebe dir + Frieden. Amen.

 

Musik (Voluntary in G – John Worgan)

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Gerlinde Srugies (Sonntag, 11 Oktober 2020 12:33)

    Jeden Sonntag höre ich Ihren Gottesdienst, danke