Ein Gottesdienst zum Drittletzten Sonntag im Kirchenjahr –
mit einem Notprogramm, das wir machen mußten –
und mit Gottes Notprogramm für uns.
Eigentlich sollte es an diesem Sonntag
einen Gottesdienst mit dem Martinsspiel
der Kinder aus der katholischen Religionsstunde geben.
Das ging nicht, weil an den Schulen Corona gekommen ist.
So haben wir für Euch kurzfristig ein Notprogramm gemacht.
Und wir haben gemerkt: Gott hat ein Notprogramm für uns. Immer.
Und das heißt: Hoffnung.
»Notprogramm«
Ein Gottesdienst
zum Drittletzten Sonntag im Kirchenjahr
aus Leislau am 8. November 2020
für die Onlinekirche Camburg
Musik (Praeludium G-Dur – Jan Kuchar)
Votum
Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes. Amen.
Dennoch bleibe ich stets an dir,
denn du hältst mich bei meiner rechten Hand.
Du leitest mich nach deinem Rat
und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
(Ps 73,23-24)
Begrüßung
Und da sitz ich nun im Leislauer Garten
am 6. November 2020 gegen Mittag.
Und heute früh wußte ich noch nicht,
daß ich heute Mittag hier sitzen werde
und euch einen Gottesdienst
zum Drittletzten Sonntag im Kirchenjahr schicken werde.
Denn es ist anders gekommen.
Erstens kommt es anders
und zweitens als man denkt.
So geht das im Leben.
Und so geht das in Coronazeiten erst recht.
Dennoch bleibe ich stets an dir,
denn du hältst mich bei meiner rechten Hand.
Du leitest mich nach deinem Rat
und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
So steht’s im 73. Psalm.
Und das Wort will ich uns heute sagen,
wo alles wieder mal so anders gekommen ist.
Eigentlich sollte es ja so sein:
Es sollte an diesem Wochenende
einen Gottesdienst zum Martinstag geben.
Und da haben sich viele mit viel Liebe
und Herzblut vorbereitet.
Die Kinder von der katholischen Religionsstunde
in Camburg wollten euch ein Martinsspiel zeigen
und Frau Konzmann hat sie angeleitet.
Und nun gibt’s in den Schulen Corona
und wir können das alles nicht machen.
Es ist anders gekommen, als man denkt.
Wir brauchen ein Notprogramm.
Was für ein Notprogramm hab’ ich eigentlich?
Davon will ich euch heute erzählen.
Und das sag’ ich euch zu,
auch euch von der katholischen Gemeinde:
Wir holen das nach, wenn es gehen kann.
Und wir freuen uns, wenn es uns gelingt.
Behaltet nur die Hoffnung.
Lesung und Gedanken zum Tag (Römer 5,3-5; 8,18.24-25)
Und da bin ich nun im Leislauer Herbstgoldgarten
bei unserem Gingkobaum, der so schön leuchtet.
Abends so, als würde er selber leuchten.
Und ich schicke euch einen Gottesdienst mit Notprogramm.
Weil alles anders gekommen ist, als wir dachten.
Wißt ihr, was ich mache, wenn alles anders kommt,
als ich denke und wenn’s schwierig wird?
Ich denk an meine Lieblingsbibelstellen.
Und ich lese zum Beispiel beim Apostel Paulus
im Römerbrief.
Das mach’ ich euch jetzt, a
us dem Römerbrief im 5. und 8. Kapitel.
Paulus schreibt:
Liebe Geschwister,
wir wissen aber, dass Bedrängnis Geduld bringt,
Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung,
Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden;
denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen
durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.
Denn ich bin überzeugt, daß die Leiden dieser Zeit
nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit,
die an uns offenbart werden wird.
Denn wir sind gerettet, doch auf Hoffnung.
Die Hoffnung aber, die man sieht, ist keine Hoffnung;
denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht?
Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen,
so warten wir darauf in Geduld.
Liebe Geschwister: Das ist Gottes Notprogramm.
Gottes Notprogramm, für Euch,
wenn alles anders kommt, als Du denkst.
»Wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt,
Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung,
Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden …«
Nein, wir werden nicht zuschanden.
Wir sind Gottes Leute in der Welt.
Und Gottes Leute in der Welt –
Das ist das Volk der Hoffenden.
Hoffnung von unserem Gott.
Und die ist allemal größer als das
»es kommt immer alles anders, als man denkt«.
Das sag’ ich Euch heute. Haltet Euch fest daran!
Amen.
Gebet
Laßt uns beten.
Guter, großer Gott, wir warten auf Dich.
Komm zu uns.
Komm mit Deiner Hoffnung in schwierigen Zeiten.
Komm mit Deinem Trost in unsre Angst.
Komm mit Deiner Liebe in unsre wirre Welt.
Und wenn alles anders kommt, als wir denken,
dann komm und lege uns Vertrauen ins Herz –
Vertrauen, daß Du es gut mit uns meinst
und mit Deiner Welt.
Das bitten wir durch Jesus Christus, unsern Herrn.
Amen.
Vaterunser
Gemeinsam beten wir:
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Sendungswort
Ein kleiner Notprogrammgottesdienst
ist das heute geworden. Und bald ist er zu Ende.
Wir lassen euch gehen mit einem Lied.
Das spielt unsere Kantorin an der Orgel in Camburg in einer Choralbearbeitung von Johann Sebastian Bach.
Und diese Worte möchte ich euch sagen jetzt vor dem Segen.
Was Gott tut, das ist wohlgetan,
es ist gerecht sein Wille;
wie er fängt meine Sachen an,
will ich ihm halten stille.
Er ist mein Gott,
der in der Not
mich wohl weiß zu erhalten;
drum laß ich ihn nur walten.
So geht hin und bleibt bewahrt in Gottes Frieden,
in Gottes Liebe, mit seinem Segen.
Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir
und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich
und gebe dir + Frieden. Amen.
Musik (»Was Gott tut, das ist wohlgetan« – EG 372 – Choralbearbeitung von Johann Sebastian Bach)
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