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»Heilige Geduld«

Ein Gottesdienst am 1. Advent – unterm Stern –

für die Onlinekirche Camburg.

Zum Anschauen, Hören. Lesen, Mitfeiern und Weitergeben.

»Heilige Geduld«

Ein Gottesdienst unterm Stern aus Leislau

am 1. Advent 2020 für die Onlinekirche Camburg

 

Musik (»Der Morgenstern ist aufgedrungen« – EG 69,1 – Michael Praetorius)

Der Morgenstern ist aufgedrungen,

er leucht' daher zu dieser Stunde

hoch über Berg und tiefe Tal,

vor Freud singt uns der lieben Engel Schar.

 

Votum

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.

(Sacharja 9,9)

 

Begrüßung

Advent. Ankommen.

»Siehe, dein König kommt zu dir.«

Seid willkommen zum Onlinegottesdienst am 1. Advent.

Den feiern wir heute unterm Stern.

 

Psalm 24

Laßt uns beten mit Worten aus dem 24. Psalm.

Die Erde ist des HERRN und was drinnen ist,

der Erdboden und die darauf wohnen.

Denn er hat ihn über den Meeren gegründet

und über den Wassern bereitet.

Wer darf gehen auf den Berg des Herrn,

und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte?

Wer unschuldige Hände hat und reines Herzens ist,

wer nicht bedacht ist auf Lug und Trug

und nicht falsche Eide schwört:

Der  wird den Segen vom HERRN empfangen

und Gerechtigkeit vom Gott seines Heiles.

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,

daß der König der Ehren einziehe!

Wer ist der König der Ehren?

Es ist der HERR, stark und mächtig,

der HERR, mächtig im Streit.

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,

daß der König der Ehren einziehe!

Wer ist der König der Ehren?

Es ist der HERR Zebaoth, er ist der König der Ehren.

 

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,

wie es war im Anfang, jetzt und immerdar

und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

Evangelium

Hört das heilige Evangelium bei Matthäus im 21. Kapitel.

 

Als sie nahe nach Jerusalem kamen,

nach Betfage an den Ölberg,

sandte Jesus zwei seiner Jünger voraus

und sprach zu ihnen:

Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt.

Und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden

und ein Füllen bei ihr;

bindet sie los und führt sie zu mir!

Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht:

Der Herr bedarf ihrer.

Sogleich wird er sie euch überlassen.


Das geschah aber, auf daß erfüllt würde,

was da gesagt ist durch den Propheten, der da spricht:

»Sagt der Tochter Zion:

Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig

und reitet auf einem Esel

und auf einem Füllen der Lasteselin.«

                                                                                                                                                     

Die Jünger gingen hin und taten,

wie Jesus ihnen befohlen hatte,

und brachten die Eselin und das Füllen

und legten ihre Kleider darauf,

und er setzte sich darauf.

                                                     

Aber eine sehr große Menge

breitete ihre Kleider auf den Weg;

andere hieben Zweige von den Bäumen

und streuten sie auf den Weg.

Das Volk aber, das ihm voranging und nachfolgte,

schrie und sprach:
Hosianna dem Sohne Davids!

Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!

Hosianna in der Höhe!

 

Evangelium unsern Herrn Jesus Christus.

 

Musik (»Nun komm, der Heiden Heiland« – Anton Kniller)

 

Kleine Predigt

 

Gnade sei mit euch,

und Friede von Gott, unserm Vater

und unserm Herr Jesus Christus.

Amen.

 

I. Sternsitzen I

Da sitz’ ich nun vor dem Pfarrhaus in Leislau.

Und es wird Advent.

Die Zeit unterm Stern.

 

Der Stern hängt hier jedes Jahr von Advent bis Epiphanias.

Ich hab ihn lieb.

Und wenn ich heimkomme, leuchtet er freundlich.

 

II. Königskommen

Dieser Stern sagt mir was.

Er sagt: »Siehe, dein König kommt zu dir!

Ein Gerechter und ein Helfer.«

 

Auf den warte ich.

Auf den »Gerechten und den Helfer.«

Daß er kommt.

Und daß er seine Menschenkinder alle

zu Gerechten und Helferinnen und Helfern macht.

Das will er. Da bin ich sicher.

 

III. Zwei Pole

Aber bis er kommt, das kann dauern.

 

Irgendwie bleibt die Welt ja, wie sie ist.

Ändert sich nichts.

Es gibt die Gerechten. Und die Ungerechten.

Es bleiben die Helfer. Und es bleiben die Hasser.

Ich sehe die Wahrhaftigen, die die Wahrheit lieben.

Und ich sehe die Lügenverbreiter. Warum auch immer sie das tun.

Ich sehe die Sanften, die alles noch einmal erklären.

Und ich höre auf den Straßen die Groben brüllen.

Eigentlich ist es zum Verzweifeln.

Und manchmal werde ich müde davon, sehr, sehr müde.

 

IV. Heilige Geduld         

Diese Woche hab ich einen dicken Brief bekommen.

Von jemand Liebem.

Es war ein Geschenk darin.

Das war materiell nichts Großes.

Aber für mich wars kostbar. Sehr kostbar.

Dazu war ein schönes Bild in dem Brief.

Selber fotografiert und kunstvoll.

Und in dem Brief stand ein Satz:

»Ich wünsche Dir heilige Geduld in merkwürdigen Tagen.«

 

Das ist es.

»Heilige Geduld in merkwürdigen Zeiten.«

Die brauch ich.

 

Weil es nämlich lange dauert.

Es wird nie fertig.

Wir werden noch warten müssen.

Lange warten womöglich.

Vielleicht sehr lange.

Bis alles einmal gut sein wird.

 

V. Sternsitzen II

Da setze ich mich wieder unter den Stern.

Hier vor dem Pfarrhaus in Leislau.

Und ich übe.

Ich übe »heilige Geduld«.

 

Ich warte, daß die Leute zu Gerechten werden.

Und zu Helferinnen und Helfern.

Und daß mein König zu mir kommt – und zu euch –

darauf warte ich.

 

Glaubt mir.

»Heilige Geduld« lohnt sich.

Ist doch Advent.

 

Amen.

 

Der Friede Gottes, der höher ist, als alle Vernunft,

bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.

Amen.

 

Musik (»Der Morgenstern ist aufgedrungen – EG 69,3 – Michael Praetorius)

Christus im Himmel wohl bedachte,

wie er uns reich und selig machte

und wieder brächt ins Paradies,

darum er Gottes Himmel gar verließ.

 

Gebet

Laßt uns beten:  

Herr Jesus Christus,

Zeige Dich und komm.

Leg’ Deine heilige Geduld in unsere Herzen.

Mach die Seelen gelassen.

Schenk uns den Blick nach vorn.

Befreie uns von allen bösen Mächten

und errette uns durch Deine Gnade.

Wir warten auf Dich und vertrauen Dir,

jetzt und in Ewigkeit.

Amen.

 

Vaterunser

Gemeinsam beten wir:

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

Segen

So bleibt bewahrt in Gottes Frieden, in Gottes Liebe, mit seinem Segen.

 

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir + Frieden.

Amen.

 

Musik (»Der Morgenstern ist aufgedrungen – EG 69,4 – Michael Praetorius)

O heilger Morgenstern, wir preisen

dich heute hoch mit frohen Weisen;

du leuchtest vielen nah und fern,

so leucht auch uns, Herr Christ, du Morgenstern!

 

 

 

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