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»Weiße Momente«

Ein Gottesdienst in weiß.

Zum letzten Sonntag nach Epiphanias – Ende der Weihnachtszeit.

Zum Anschauen, Hören, Lesen, Mitfeiern und Weitergeben.

»Weiße Momente«

Ein Gottesdienst zum letzten Sonntag nach Epiphanias aus Leislau

am 31.1.2021 für die Onlinekirche Camburg

 

Geläut der Leislauer Glocken

 

Votum

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.  Amen.

 

»Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich

Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder,

und führte sie allein auf einen sehr hohen Berg.«

 

Es gibt so Momente, da ist alles weiß, wißt Ihr? 

Diese perfekten Augenblicke.

Da bist Du so glücklich, daß alles leuchtet.

 

Von solchen Momenten will ich Euch heute erzählen.

 

Seid willkommen zum Gottesdienst

am letzten Sonntag nach Epiphanias aus Leislau.

 

Musik »Der Herr ist mein Licht und mein Heil« – aus Psalm 27 und 103

Der Herr ist mein Licht und mein Heil.

Vor wem sollte ich mich fürchten?

Der Herr ist meines Lebens Kraft.

Vor wem sollte mir grauen?

Der Herr ist mein Licht und mein Heil.

 

Er hat mir alle meine Schuld vergeben

und hat heil gemacht, was in mir zerbrochen war.

Er hat mir das Leben noch einmal geschenkt,

als es schon verloren schien.

Er hat mich mit Freundlichkeit

geschmückt, wie mit einer Krone.

Er hat meine Kraft erneut,

wie das Gefieder des Adlers neu wird.

Barmherzig und freundlich ist Gott,

geduldig und reich an Güte.

Ehre sei dem Vater und dem Sohne

und dem Heiligen Geiste,

wie es war im Anfang, jetzt und immerdar

und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen

 

Der Herr ist mein Licht und mein Heil.

Vor wem sollte ich mich fürchten?

Der Herr ist meines Lebens Kraft.

Vor wem sollte mir grauen?

Der Herr ist mein Licht und mein Heil.

 

Evangelium (Matthäus 17,1-9)  

Hört das heilige Evangelium bei Matthäus im 17. Kapitel:

 

Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich

Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder,

und führte sie allein auf einen sehr hohen Berg.

Und er wurde verklärt vor ihnen,

und  sein Angesicht leuchtete wie die Sonne,

und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.

Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia;

die redeten mit ihm.

 

Petrus aber fing an und sprach zu Jesus:

Herr, hier ist gut sein!

Laß uns hier drei Hütten bauen,

dir eine, Mose eine und Elia eine.

 

Als er noch so redete,

siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke.

Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach:

Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe;

den sollt ihr hören!

 

Als das die Jünger hörten,

fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr.

 

Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach:

Steht auf und fürchtet euch nicht!

Als sie aber ihre Augen aufhoben,

sahen sie niemand als Jesus allein.

 

Und als sie vom Berge hinabgingen,

gebot ihnen Jesus und sprach:

Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen

bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.

 

Evangelium unsers Herrn Jesus Christus.

 

Kleine Predigt

 

I. Weiß in weiß

Ist das nicht schön hier?

Weiß in weiß in weiß.

 

Ich steh’ hier im Garten in Leislau.

Endlich mal Schnee, hatten wir seit Jahren nicht.

Und nun leuchtet es.

Weiß, wie das Licht.

 

II. Verklärt …

Und Petrus und Jakobus und Johannes stehen auf dem Berg.

Mit Jesus.

Und auf einmal leuchtet alles.

 

Was für ein Moment! Ein weißer Moment.

Der perfekte Moment.

So ein Augenblick, wo alles schön ist.

Einfach nur himmlisch.

 

Da stehen sie.

Und der Himmel leuchtet, die Erde leuchtet

und Jesus leuchtet am hellsten.

 

III. Zugreifen

Einen Moment lang haben sie alles begriffen:

Wie das alles so ist: Mit Jesus und Gott und ihnen.

Und mit Zeit und Ewigkeit und Himmel und Erde –

und daß das alles Alles in Einem ist.

 

Und sie haben zugegriffen.

Sie haben diesen perfekten Moment genommen –

mit den Augen, mit den Ohren,

sie haben zugefaßt mit Händen und Herzen und Seelen.

 

So war es gut.

 

IV. Festhalten geht nicht

Aber dann haben sie was falsch gemacht.

 

»Petrus aber fing an und sprach zu Jesus:

Herr, hier ist gut sein!

Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen,

dir eine, Mose eine und Elia eine.«

 

Perfekte Momente sind perfekte Momente.

Wenn Du sie festhalten willst, verlierst Du sie.

 

Auf einmal geht alles ganz schnell.

Petrus, Jakobus und Johannes:

Sie fangen an, sich zu fürchten.

Und als der Furchtmoment vorbei ist,

ist auch der perfekte Moment weg.

 

Festhalten geht nämlich nicht.

 

V. Und Du?

Und wie ist das bei Euch?

Ihr habt doch auch solche perfekten Momente, oder?

Sachen, die Ihr nie vergeßt.

 

»Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich

Petrus und Jakobus und Johannes

und führte sie auf einen sehr hohen Berg.«

Und alles war gut.

 

Wann ist eigentlich Dein »sechster Tag«?

Dieser Tag, den Du nie vergißt?

Der Tag, wo alles gut war

und wo Du vielleicht sogar gemerkt hast,

wie nah Jesus Dir ist?

 

Erinnert Euch mal daran.

Denkt mal an Eure perfekten Momente.

Diese weißen Momente.

Diese Augenblicke,

wo alles weiß war vor Glück und Licht.

 

– Eine Minute Stille –

 

VI. Laß los, dann wird es bleiben

Greif zu. Greif zu bei jedem weißen Moment.

Greif zu. Aber Du kannst nichts festhalten.

Und das macht auch nichts.

Fürchte Dich nicht, wenn der weiße Moment weggeht.

 

Gerade, wenn er weggeht –

und wenn Du dann nichts festhältst –

dann wird er bleiben.

 

Dann sammelst Du nämlich

nicht Furcht und Abschied an.

Sondern diese weißen Momente.

Die perfekten.

 

VII. Weitergehen

Und dann gehst Du weiter.

Es werden perfekte Momente kommen. Und schlimme.

Auch sehr schlimme.

 

Aber das sind alles Momente mit Jesus.
Da verklärt er sich vor Dir. In Dir und mit Dir.

Und alles wird hell.

 

Dann magst Du sagen – wie Petrus –:

»Herr, hier ist gut sein«.

 

Ja. Aber …

Er muß ja auch erst noch sterben. Leiden. Tot sein.

Und dann auferstehn.

 

Und weißt Du was?

Du wirst immer dabei sein. Und er bei Dir.

 

Greif zu!

Greif zu so fest Du kannst – für diesen einen Moment.

 

Und dann laß wieder los.

Du wirst nichts verlieren.

Du wirst immer reicher werden.

Und in Dir wird es immer heller.

 

VIII. Weiterleuchten        

Und wenn das Weihnachtslicht nun verglimmt –

es ist ja heute der letzte Sonntag in der Weihnachtszeit,

und wir in Leislau werden auch die Lichter wegräumen

und den Stall draußen abbauen –

wenn auch das Weihnachtslicht langsam verglimmt –

 

Glaubt mir:

Das Osterlicht fängt schon an zu leuchten.

 

Amen.

 

Musik »Morgenglanz der Ewigkeit« – EG 449,1.2.5 

1. Morgenglanz der Ewigkeit,

Licht vom unerschaffnen Lichte,

schick uns diese Morgenzeit

deine Strahlen zu Gesichte

und vertreib durch deine Macht unsre Nacht.

2. Deiner Güte Morgentau

fall auf unser matt Gewissen;

laß die dürre Lebens-Au

auter süßen Trost genießen

und erquick uns, deine Schar, immerdar.

5. Leucht uns selbst in jener Welt,

du verklärte Gnadensonne;

führ uns durch das Tränenfeld

in das Land der süßen Wonne,

da die Lust, die uns erhöht, nie vergeht.

 

Vaterunser

Gemeinsam beten wir mit Jesu Worten:

 

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.

 

Segen

So bleibt bewahrt in Gottes Frieden,

in Gottes Liebe, mit seinem Segen.

 

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir + Frieden.

Amen.

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