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»Wenn der Flieder blüht …«

Ein Festgottesdienst zu Pfingsten.

Mit Fliederduft und Geistkraft und Gnade.

Zum Anschauen, Hören, Lesen, Mitfeiern und Weitergeben.
Gesegnete Pfingsten Euch allen!

»Wenn der Flieder blüht

Ein Festgottesdienst zu Pfingsten am 23. und 24.5.2021

für die Onlinekirche Camburg

 

Geläut der Leislauer Glocken

                                                             

Votum und Begrüßung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

                                                             

»Komm, Heiliger Geist, erfüll die Herzen Deiner Gläubigen,

und entzünd’ in ihnen das Feuer Deiner göttlichen Liebe.«

 

Seid willkommen zu unserem Pfingstfestgottesdienst.

Der kommt heute vom Fliederbusch –

warum, das werdet Ihr sehen.

Laßt uns beten mit Worten aus dem 118. Psalm.

                                                             

Psalmgebet (aus Psalm 118)

Ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch. Halleluja.

Und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen.

Halleluja, Halleluja!

 

Dies ist der Tag, den der Herr macht,

lasset uns freuen und fröhlich an ihm sein.

O Herr hilf! O Herr, laß wohlgelingen.

Der Herr ist Gott, der uns erleuchtet,

schmücket das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars.

Danket dem Herrn, denn er ist freundlich

und seine Güte währet ewiglich.

 

Ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch. Halleluja.

Und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen.

Halleluja, Halleluja!

 

Pfingstgeschichte (aus Apostelgeschichte 2)

Hört die Pfingstgeschichte

aus der Apostelgeschichte im zweiten Kapitel.

 

Als aber der  Pfingsttag gekommen war,

waren sie alle versammelt an einem Ort.

 

Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel

wie von einem gewaltigen Wind

und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.

Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt, wie von Feuer,

und er setzte sich auf einen jeden von ihnen,

und  sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist

und fingen an zu predigen in andern Sprachen,

wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

 

Es wohnten aber in Jerusalem Juden,

die waren  gottesfürchtige Leute

aus allen Völkern unter dem Himmel.

Als nun dieses Brausen geschah,

kam die Menge zusammen und wurde bestürzt,

denn ein jeder hörte sie

in seiner eigenen Sprache reden.

Sie entsetzten sich aber,

verwunderten sich und sprachen:

Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa?

Wie hören wir dann jeder

seine eigene Muttersprache?

Parther und Meder und Elamiter

und die wir wohnen in Mesopotamien,

Judäa und Kappadozien, Pontus und der Provinz Asia,

Phrygien und Pamphylien,

Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen

und Römer, die bei uns wohnen,

Juden und zum jüdischen Glauben Übergetretene,

Kreter und Araber:

Wir alle hören sie in unsern Sprachen

von den großen Taten Gottes reden.

 

Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos

und sprachen einer zu dem andern:

Was will das werden?

Andere aber hatten ihren Spott und sprachen:

Sie sind voll süßen Weins.

 

Da trat Petrus auf mit den Elfen,

erhob seine Stimme und redete zu ihnen:

Ihr Juden, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt,

das sei euch kundgetan, vernehmt meine Worte!

Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint,

ist es doch erst die dritte Stunde am Tage;

sondern das ist’s,

was durch den Propheten Joel gesagt worden ist:

»Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott,

da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch;

und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen,

und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen,

und eure Alten sollen Träume haben;

und auf meine Knechte und auf meine Mägde

will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen,

und sie sollen weissagen.

Amen.

 

Lied  »Nun bitten wir den Heiligen Geist« – EG 124,1+4

1. Nun bitten wir den Heiligen Geist

um den rechten Glauben allermeist,

daß er uns behüte an unserm Ende,

wenn wir heimfahrn aus diesem Elende.

Kyrieleis.

 

4. Du höchster Tröster in aller Not,

hilf, daß wir nicht fürchten Schand noch Tod,

daß in uns die Sinne nicht verzagen,

wenn der Feind wird das Leben verklagen.

Kyrieleis.

 

»Wenn der Flieder blüht …« – Eine Predigt zu Pfingsten 2021

 

Die Gnade unsern Herrn Jesus Christus

und die Liebe Gottes

und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes

sei mit euch allen.

Amen.

 

I. Pfingstfliederblüten

Wenn der Flieder blüht, wird’s Pfingsten.

Das klappt nicht jedes Jahr.

Dieses Jahr aber schon – mal wieder.

Und wie schön!

 

Violette Trauben. Und weiße auch.

Und bei den violetten gibt es hellere und dunklere,

dichte, volle, ganz zusammengedrängte – und blasse, lichte.

 

Und es duftet.

Es duftet nach Flieder.

Vor allem abends, wenn es dunkel wird.

Rundherum duftet es.

Ich tauche ein.

 

Es duftet nach Flieder.

Es duftet nach Pfingsten.

Es duftet nach Gnade.

 

II. Durchdringen  

Das mit dem Fliederduft ist ja so eine Sache.

Der kommt überall hin.

Er zieht vom Leislauer Garten ins Leislauer Haus.

Man kann ihm nicht entgehen.

Manchem ist er vielleicht sogar zu stark.

Das kann schon sein.

 

So ist das mit Gott. Mit der Gnade.

Mit dem heiligen Geist. Mit Gottes Geistkraft.

 

Sie durchduftet die Welt.

Sie breitet ihren Wohlgeruch aus über alles.

 

»Ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch, spricht der Herr.«

 

Ob’s die Menschen riechen wollen oder nicht.

 

III. Unappetitlich

Darum schert Gott sich nicht.

Er läßt es überall duften.

 

Damals hat er die Seinen ausgesandt,

am ersten Pfingsten in Jerusalem.

Daß sie den Duft ausbreiten –

den Duft von Gnade und Liebe.

So, wie Gottes Geist halt riecht.

 

Manche riechen das nicht gern.

Sie fühlen sich wohler in ihrem eigenen Muff.

In ihren Blasen aus lauter »Ich« und »Haß«

und »Eins gegen die Anderen«.

Denen riecht Gottes Geist nicht gut.

Sie mögen keinen Pfingst-Flieder-Gnadenduft.

 

Sei’s drum. Er kommt ja doch überall hin.

 

So wie Gottes Geist seit dem ersten Pfingsten in alle Welt.

 

»Ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch, spricht der Herr.«

 

IV. Laßt es duften

Könnt Ihr es riechen –

auch, wenn ich es Euch heute nur zeigen kann?

Diesen Fliederduft?

 

Wenn der Flieder blüht, wird’s Pfingsten.

Wenn Gott seine Geistkraft schickt, dann duftet die Welt.

 

Und sein Duft kriecht in die letzte Weltritze.

Auch in die unappetitlichen Ecken.

 

Verlaßt euch drauf.

Und macht mit.

 

Ihr seid ja auch seine Leute.

Helft mit, daß die Welt nach Flieder duftet.

Und nach Geist. Und Gnade. Und Liebe.

Amen.

 

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,

bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.

Amen.

 

Chor »Des Heilgen Geistes Gnade groß« – Heinrich Schütz

1. Des Heil’gen Geistes Gnade groß

sich in der Jünger Herzen goß.

Erfüllt sie mit Gnaden zart

und lehrt sie Sprachen mancher Art.

Darum mit Freuden lobet Gott,

der seinen Geist gesendet hat.

 

2. Er sandt’ sie aus mit seinem Rat

zu pred’gen Gottes Wundertat,

zu lehr’n in Christo Gottes Huld,

Vergebung aller Sünd und Schuld:

Darum mit Freuden lobet Gott,

der seinen Geist gesendet hat.

 

3. Ehre sei Gott im höchsten Thron

und Christo, seinem ein’gen Sohn,

der schenkt und seinen Heil’gen Geist,

der uns den Weg zum Himmel weist.

Darum mit Freuden lobet Gott,

der seinen Geist gesendet hat.

 

Fürbitten

Laßt uns beten:

Gott, leg Deine Gnade um uns wie Fliederduft.

Deine Geistkraft möge um uns fließen.

Laß uns Güte atmen, Freundlichkeit und Liebe.

Auf daß die Welt gütig werde,

die Menschen herzlich –

auf daß die Liebe alles leite:

Alles Denken, Reden, Planen und Tun.

Wo Menschen in Not sind, umströme sie mit Trost.

Wo sie böse sind, da hauche ihnen Liebe ein.

Wo sie krank sind, beatme sie mit Lebenskraft.

Wo sie sterben müssen,

gib ihnen aufs Neue deinen Odem.

Gott, Dein Geist sei unser erster und letzter Atemzug.

Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist!

Wir geben Dir alle Ehre, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

 

Vaterunser

Gemeinsam beten wir:

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

 

Lied (O komm, du Geist der Wahrheit – 136,7)

7. Du Heilger Geist, bereite ein Pfingstfest nah und fern;

mit deiner Kraft begleite das Zeugnis von dem Herrn.

O öffne du die Herzen der Welt und uns den Mund,

daß wir in Freud und Schmerzen das Heil ihr machen kund.


Sendung und Segen

So bleibt bewahrt in Gottes Liebe, in seinem Frieden, mit seinem Segen.

 

Gottes Geist atme in euch.

 

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir + Frieden.

 

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